Licht und Finsternis - Sonaten von Mozart und Beethoven!"
SÉVERINE KIM
Woran denken Sie zuerst, wenn Sie an Mozart denken? An die kleine Nachtmusik, eine Oper wie die Zauberflöte, seine derben Scherze, die aus zahlreichen Briefen überliefert sind?
Mozart ist der Inbegriff der Frohnatur, seine Musik strahlt ein lichte Freundlichkeit aus, die ansteckend ist, so wie in der berühmten Sonate in C-Dur KV 545: Perlende Läufe, gesangliche Melodien, heitere Tänze. Da ist jedoch nicht immer so: Seine Sonate in c-moll KV 457 zeichnet schroffe Abgründe, aufgewühlte Dramatik und eine Tonsprache, die bisweilen romantisch anmutet. Bei Beethoven liegt der Fall anders: Sein finsteres und aufbrausendes Naturell ist eher der Normalfall, jedoch schafft auch er überirdisch anmutende, transzendente Klänge, die uns schweben lassen. Vereint erscheinen diese Kontraste wohl kaum schöner als in seiner letzten Klaviersonate op. 111.