Die St.-Laurentius-Kirche befindet sich auf einem Hügel am Rande des alten Fleckens. Ursprünglich hieß sie "Kirche zu Bruchdorf". Bruchdorf war ein Bauerndorf auf der rechten Aueseite, das später mit dem auf dem linken Aueufer entstandenen Flecken Liebenau vereinigt wurde. Schon um 900 hat dort eine - vermutlich hölzerne - Kirche gestanden. Ob es dieser Holzbau oder eine spätere Kirche war, ist unsicher, jedenfalls wurde das alte Gotteshaus im frühen 16. Jahrhundert im Krieg zerstört. Die jetzige, im spätgotischen Stil erbaute Kirche trägt im Türsturz einen Stein mit dem Datum 1522. Sie birgt zwei besondere kunsthistorische Schätze: Zum einen ein reich verziertes, sechseinhalb Meter hohes Tabernakel (Sakramentshaus) aus dem Jahr 1510; zum anderen einen Schnitzaltar aus dem Jahre 1517. Der Turm stammt aus dem 19. Jahrhundert; das Original fiel einem Blitzschlag zum Opfer. Die Kirche wurde in katholischer Zeit dem heiligen Laurentius geweiht. Dieser Märtyrer wurde im 9. und 10. Jahrhundert häufig zum Patron einer Kirche gewählt. Laurentius starb im Jahre 258 in Rom auf glühend gemachten Eisenstäben, weil er an seinem christlichen Glauben festhielt. Der Bezug zu dem Heiligen blieb auch nach der Reformation (Mitte 16. Jahrhundert) erhalten; wahrscheinlich, weil Laurentius der Schutzpatron der Schmiede war. Liebenau war bis ins 19. Jahrhundert berühmt für seine hochwertige Sensenproduktion.
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